In Ringworld: Revenge of the Patriarch spielt man einen Söldner namens Quinn. Dieser wird von seinem Freund Louis Wu auf eine gefährliche Mission mit ungewissem Ausgang geschickt. Die Menschheit hat sich mit einer Rasse riesenhafter katzenartiger Kreaturen verbündet, aber (und ich als Hundeliebhaber denke genauso) man sollte eben niemals einer Katze trauen. Genauso kommt es dann auch: die Kzin verraten die Menschen. Glücklicherweise sind aber ein paar abtrünnige Kzin übrig geblieben und es ist deine Aufgabe, diese vor der Gefahr, die über sie herein zu brechen droht, zu warnen. Hier beginnt die Geschichte.
Ich muss sagen, dass das Spiel eine sehr gute Grafik hat, die wirklich schön anzusehen ist. Sie erinnert mich irgendwie an Quest for Glory III. Der Sound ist nicht gerade spektakulär, versetzt dich aber in eine passende Stimmung und stört nicht beim spielen. Die Hintergrundmusik ist an einigen Stellen sogar sehr schön anzuhören. Außerdem hat das Spiel eine sehr einfach gehaltene Steuerung. Per Rechtsklick wählt man zwischen verschiedenen Aktionen oder öffnet das Inventar (von wo man auch ins Menü gelangt). Per Linksklick wird die gewählte Handlung dann ausgeführt. Obwohl es keine Hotspots gibt, braucht man aber auch nicht auf Pixeljagd zu gehen. Alle Gegenstände mit denen man interagieren kann oder die man für Rätsel benötigt sind sehr logisch und klar erkennbar. Die Rätsel selbst sind auch nicht besonders schwer, so dass der durchschnittliche Spieler sie ohne viel Hilfe lösen können sollte. Man sollte allerdings recht häufig speichern, da jeder Fehler zum Tod der Spielfigur führen kann. Im Gegensatz zu den frühen Sierra-Adventures weiß man aber immer warum man gestorben ist und erkennt wie offensichtlich die Gefahr war (man sollte eben nicht in einen Schornstein klettern, aus dem schwerer Rauch quillt).
Die Handlung ist einfach gestrickt: man muss eine gewalttätige Rasse daran hindern, andere Rassen zu vernichten. Um dies zu tun benötigst du bestimmte Gegenstände, die deinen Erfolg sichern. Diese sind auf einem exotischen und wahrscheinlich auch gefährlichen Planeten zu finden, den du erkunden musst. An deiner Seite befindet sich dein vertrauensvoller Kumpan (dem du sogar einige Gegenstände überlassen kannst, um so einige Arkade-Sequenzen des Spiels zu überspringen) und natürlich triffst du auch ein hübsches Mädchen, das sich dir - wie könnte es anders sein - auf deinem Weg anschließt. Die verschiedenen Wesen, denen man während des Spiels begegnet, machen die Geschichte sehr interessant, da man immer gespannt ist, was als nächstes auftaucht. Die Tatsache nicht zu vergessen, dass an einer Stelle Chiefs heiße Tochter dich fast darum anbettelt, mit ihr ins Bett zu gehen, weil sie das für andere Männer ihres Stammes attraktiver macht. Oh, welche Opfer musst du bringen...
Insofern sieht das Spiel wirklich großartig aus, ist spielerfreundlich, gerade herausfordernd genug und hat viel Witz und Humor. Leider hat das Spiel aber auch eine echte Schattenseite: es ist voller Zwischensequenzen (die man nicht einmal überspringen kann). Eigentlich ist es eher eine Computeranimierte Geschichte mit interaktivem Inhalt. Die Anteile der interaktiven Szenen und der Zwischensequenzen sollten getauscht werden. Man kommt leider nicht sehr oft zum spielen. Es ist eine wahre Schande, da das Spiel so jede Wiederspielbarkeit verliert, und sogar beim ersten spielen wird man einige der Zwischensequenzen verfluchen. Man bekommt also eine großartige Geschichte, aber leider nicht all zu viel zu tun. Dazu muss man dann aber wieder sagen, dass das Spiel auf einem Buch basiert, so dass es wahrscheinlich nicht völlig unbegründet ist, der Geschichte mehr Aufmerksamkeit zu widmen, als dem Spielverlauf.
Als Fazit möchte ich nur hinzufügen, dass das Spiel ein Muss für alle diejenigen ist, die sich schon immer gefragt haben, ob das Universum erschaffen worden ist, oder einfach ins Sein gelangte. Ja, es hat sogar einen religiösen Aspekt. Dieses Spiel zeigt Dir, dass der gesamte bekannte Weltraum erschaffen wurde. Es nennt dir sogar einen Namen dafür: Larry Niven! Wenn du mir nicht glaubst, dann schau dir doch einfach den Vorspann an, und du wirst es erkennen.
Es gibt keine echten Kompatibilitätsprobleme, da das Spiel sauber unter WinXP läuft (aber wenn man den Ton hören will braucht man entweder VDMSound oder DOSBox).