Ach ja, der Kalte Krieg; wahrscheinlich das Zeitalter in der die Menschheit der gegenseitigen und totalen Auslöschung am nächsten war.
Im Grunde genommen versetzt Euch dieses Juwel von einem Spiel in die exakt gegensätzliche Position um sicherzustellen, dass das oben genannte eben NICHT passiert. Das Originalspiel Balance of Power wurde 1985 von Chris Crawford ursprünglich für den Mac entwickelt und 1986 für Windows portiert. Doch aufgrund nicht abreißender E-Mails von Spielern und vor allem durch die dramatischen Veränderungen der geopolitische Lage, entschied sich Crawford 1989 eine neue Version zu schreiben - Balance of Power: The 1990 Edition. Dieses versetzt den Spieler etwas in die Zukunft, da Crawford ein nicht-lineares Szenario bevorzugte. Und als Extra kann man noch hinzufügen, dass dieses Spiel als "die beste Simulation des Kalten Krieges" bezeichnet wurde.
Und nun, auf zum Spiel. Das grundsätzliche Ziel des Spiels ist es, den Ruf sowie den Einfluss des eigenen Landes (entweder USA oder UdSSR) in der der ganzen Welt zu erhöhen und dabei einen Atomkrieg zu verhindern. Das ist schwieriger als es sich anhört, da die K.I. oder der andere Spieler immer versuchen wird seine Ansichten durchzusetzen. In einem Multiplayerspiel kann man sich schon glücklich schätzen wenn man über die ersten 2 Runden hinauskommt, besonders wenn es sich beim Gegenspieler um jemanden handelt der die Ideale eines Hardliners vertritt.
Im Spiel bieten sich vielen Möglichkeiten bzw. politische Entscheidungen um in den zahlreichen (ich glaube insgesamt 80) Länder auf dem gesamten Globus Dinge zu beschließen, um das eigene Ansehen zu erhöhen und um, wie der Titel schon sagt das "Gleichgewicht der Mächte" zu erhalten. Diese politischen Entscheidungen beinhalten militärische Hilfe, Unterstützung der Wirtschaft, Unterstützung von Aufständischen, bei der ortsansässigen Regierung intervenieren (also ihr helfen), eingreifen bei Rebellen (Untergrundtruppen unterstützen), Verträge schließen, Handelspolitik machen sowie destabilisierenden und diplomatischen Druck auszuüben. Ein kleiner Hinweis, all diese Optionen sind nur im neuen Schwierigkeitsgrad "Multipolar" verfügbar, wohingegen sie in den anderen Schwierigkeitsgraden nur begrenzt möglich sind.
In Bezug auf das oben genannte, fällt auf, dass es einen neuen Schwierigkeitsgrad gibt. Multipolar gibt dem Spieler eine größere Vielfalt des Gameplays, in dem er jetzt auch offen Krieg führen und andere nette Dinge tun kann.
Pluspunkte:
- macht süchtig, wenn man sich für Politik interessiert
- auch wenn es so scheint, passiert bei jedem Spiel immer etwas anderes und neues, z.B. wenn unterschiedliche Nationen Krieg führen
- Hotseat Multiplayer (Abwechselnd an einem Rechner)
Minuspunkte:
- kein Sound
- einfache Grafik; natürlich, es war ja erst 1989
- kurze Spielzeit, nur 8 Runden lang
- auch wenn Multiplayer unterstützt wird ist dieser EXTREM schwierig
- die KI ist ziemlich gemein
- Eure Berater sind nicht gerade die Hellsten
Zusammenfassung
Obwohl ich geopolitische Simulationen liebe, war ich ein wenig traurig über die kurze Spielzeit (würde man jeden Monat von 1989 bis 1997 spielen wäre es etwas anderes). Ich gebe diesem Spiel eine 4. Es ist mehr ein Spiel für die extrem harten Politik-Strategen dort draußen und man sollte aufpassen, dass einen der Gegner, ob KI oder Freund nicht betrügt und dass für diesen nicht nur noch Hass empfindet, sollte man jemals eine Spiel zu Ende spielen.